Das Greenglade Delight

 „Willkommen, liebe Erstnomester!“ Eine kleine, ältere Dame mit lockigem, hellgrauem Haarschopf, roten Pausbacken und leuchtend blauen Augen strahlt die neuen Lehrlinge an. Sie trägt ein blaues Schürzenkleid mit weißen Blümchen und ihr Gesicht glänzt, als hätte sie sich dick mit Creme eingeschmiert. „Ich bin Frau Fee, die Hausdame vom Haus der sieben Quellen. Ich möchte euch heute die Mensa unserer Akademie vorstellen: ‚Das Greenglade Delight‘ oder wie wir auch kurz sagen ‚Das Green‘.“

Die neuen Lehrlinge befinden sich im rechten Flügel des Hauptgebäudes der Akademie in einer großen Halle mit Galerien und Ebenen, die aus natürlich gewachsenem Holz entstanden sind. Überall ranken exotisch wirkende Pflanzen zu einer lichtdurchfluteten Glasdecke hinauf. Auch die Wände sind teilweise verglast und geben den Blick frei auf den blühenden Park ringsum. Die Halle erinnert an ein riesiges, luxuriöses Gewächshaus.

„Das Green ist tagsüber durchgehend geöffnet. An der Schiefertafel dort drüben findet ihr den Essensplan, der jede Woche wechselt. Es gibt immer frisches Obst, Gemüse und Salate mit verschiedenen Dressings, Müslis sowie diverses Gebäck und Aufstriche. Außerdem bieten wir täglich wechselnd eine Suppe, einen Eintopf und zwei Tagesgerichte an.“

Frau Fee wackelt unter einigen hölzernen Plattformen mit baumstammartigen Säulen hindurch und an loungeartigen Sitzplätzen vorbei, hinüber zum Herzstück des Greenglade Delight, nämlich zu den Essenstheken. Hier bietet sich ihnen ein Farbspektakel: Gemüse, Obst, Salate, roh, am Stück, gekocht, püriert, und so weiter, alles zum Selberschöpfen.

green2

An der hinteren Wand befindet sich eine Theke, an der einige Lehrlinge anstehen. Dahinter geben zwei Küchenmitarbeiter die Tagesgerichte aus.
„Alles, was ihr hier esst, wird von uns selbst produziert und zubereitet. Ihr werdet den gesamten Vorgang im Laufe eurer Lehrzeit kennenlernen, denn ihr dürft überall mithelfen“, sagt Frau Fee und lächelt großmütterlich. „Ach ja, wir ernähren uns hier vegan. Das mag anfangs für den einen oder anderen problematisch sein, aber der Mensch gewöhnt sich an alles.“

Sie zeigt auf eine große Apparatur, die aussieht wie ein zylindrischer Felsenbrunnen. Rundum sind Zapfhähne angebracht. „An der Brunnenbar könnt ihr euch Wasser, Tee und Säfte holen, alles firsch gepresst und zubereitet.“

Sie führt die Lehrlinge zu einem Fließband, das in einer Luke in der Wand entlangläuft.
„Wenn ihr euer Tablett mit eurem Essen hier abstellt, könnt ihr es an eurem Tisch per M-Tap anfordern. So müsst ihr es nicht die Treppen hinauftragen. Ihr müsst euch nur die Tablettnummer merken und die Nummer von eurem Sitzplatz angeben. Das Tages-Essen könnt ihr außerdem auch direkt am Tisch über das M-Tap bestellen. Übringens machen sie auch hervorragende Lunch-Pakete, die ihr während der Ausbildung in der Sphäre der Elemente sehr gut gebrauchen könnt.“ Sie zwinkert ihnen verschmitzt zu. „Und jetzt kommt das Beste: Ihr müsst euer Geschirr nicht abräumen, das geht automatisch. Dann wünsche ich guten Appetit!“

Wer schreibt hier?

Gestatten, mein Autorenname ist Avery S. Emerald. Ich schreibe Fantasy-Romane mit Tiefgang für alle Fantasy-Lesenden ab 14 Jahren, vornehmlich für junge Erwachsene.

Ähnliche Beiträge